Freitag, 22. Juni 2012

symptome.

das gefühl nicht nur auf dem boden zu liegen, sondern zu kleben*sehnsucht nach nähe, nur um sie wegzustossen, wenn sie da ist*auseinanderbrechen*keine kraft für die kleinen dinge & erstrecht nicht für die großen*leere im kopf und im herzen*müdigkeit-permanent*einsamkeit, selbst in einer masse von menschen*ungezügelter zigarettenkonsum*massiger alkoholkonsum*der drang nach weglaufen

Mittwoch, 20. Juni 2012

tod.

wenn der tod eines geliebten menschen in der luft liegt spürt man das. man merkt schon den ganzen tag, dass etwas anders ist als am tag davor. man sieht öfter auf das mobile telefon. denkt an die familie. kann das komische, ungute gefühl in der magengegend nicht als hunger oder magen-darm-grippe identifizieren. es ist auch keins davon. es ist der tod. der latent über einem schwebt. einem kalt in den nacken haucht und mit den fingern durch die haare streicht. genau so erging es dem xpentesilea gestern. bis sie um 4 den anruf bekam. es war der herr papa. "xpentesilea, deine tante ist im krankenhaus. sie wird heute, spätestens morgen sterben. sie ist nicht mehr ansprechbar." 

wir wussten schon eine weile das dieser tag kommt. seit 10 jahren hat die tante den tapferen kampf gegen den krebs gekämpft. heute hat sie ihn verloren. 

mit einer schier unerwarteten wucht hat das ganze das xpentesilea getroffen. obwohl wir es gewusst haben. geahnt. so war es doch etwas anderes als es soweit war. plötzlich war da nur noch nebel. die arbeitskollegin plappert was, aber das xpentesilea kann nicht mehr sagen was das war. sie packt die sachen ein. räumt den schreibtisch auf und geht heim. setzt sich in den garten, mit einer großen packung zigaretten und 3 bier. alle erlebnisse ziehen an ihrem inneren auge vorbei. das tischtennis spielen als kind. die sylvester, die man immer zusammen verbracht hat. die letzte umarmung vor zwei monaten. da hat die tante geweint. schwach und gezeichnet von dem krebs, der von ihrem körper besitz ergriffen hat. geweint deshalb weil das xpentesilea soweit weg wohnt. weil sie nicht bei der tante sein kann. jetzt weint das xpentesilea. 

sie kann nicht haben das sie jemand anfasst in diesen situationen. auch nicht der freund. deshalb "freund" weil er das label "liebster" momentan nicht verdient hat. er hat das xpentesilea angeschrien. nicht soviel trinken soll sie und nicht soviel rauchen. ignoriert hat er sie dann. das war der letzte schlag, der gestern nötig war um dem xpentesilea mal wieder das gefühl zu geben das sie auseinanderbricht. das ihr die kraft fehlt ihren körper zusammen zu halten. und zu der trauer mischt sich unendliche einsamkeit.

Dienstag, 19. Juni 2012

und plötzlich waren sie freunde.

das xpentesilea und der ex vom gardasee probieren mal ein ganz neues modell aus: freundschaft. nachdem sich das xpentesilea ein herz gefasst hat und dem ex doch gesagt hat das sie an ihn denken muss, manchmal, hat sich auf eine ganz obskure art eine tägliche kommunikation entwickelt. nicht das er ebenfalls geäußert hat das er an sie denken muss. nein. aber er schreibt. immer wenn sie auf dem gesichtsbuch online ist, bekommt sie von ihm eine nachricht. dieser einen kleinen nachricht folgt stundenlanges hin und her geschreibe. über themen, die beide bewegen. und zwar themen, die das herz berühren. so hat das xpentesilea sich gestern nacht eine stunde angehört wie es in seinem inneren aussieht. über liebe, weltschmerz und anfängliche depressionen. dann hat sich der ex das angehört was in dem herzen vom xpentesilea so wohnt. selbstzweifel. angst vor dem allein sein. angst vor der 30. beide haben sich dann doch gesagt wie froh sie über den neuerlichen kontakt und die außführliche kommunikation sind. das xpentesilea hat es ausgesprochen, der ex ein "ich auch" hinterhergeschoben. aber das ist für ihn schon eine große leistung. das erste mal konnte das xpentesilea ihm sagen, was sie schon immer gedacht hat. was sie an ihm gestört hat. das er gefühle nicht sagen kann. das er nie zeit hat. aber in dem gleichen moment musste das xpentesilea sehen, dass er nicht darüber reden kann, es aber durchaus zeigen kann. da sein kann. zuhören kann. das er plötzlich auch zeit dafür hat zig mal am tag auf dem gesichtsbuch zu schreiben. das zaubert ein kleines lächeln auf ihr gesicht. denn plötzlich entsteht eine freundschaft, wo es das xpentesilea nie gedacht hätte. es entsteht nähe, wo lange jahre eine riesige distanz herrschte. und abschließend sollte gesagt sein, dass auch wenn das xpentesilea das gesichtsbuch oft verflucht, für eine interkulturelle freundschaft über landesgrenzen hinweg ist es doch ganz hilfreich. wenn wir diese möglichkeit vor 12 jahren gehabt hätten, als wir noch jung und ineinander verliebt waren, wer weiß was dann gewesen wäre...

Sonntag, 17. Juni 2012

true.

du kannst jetzt sehr lange darauf warten wieder was vom xpentesilea zu hören. am besten weitere 12 jahre. vor allem nachdem dir das xpentesilea gebeichtet hat das es an dich denken muss und du nur geschrieben hast das dir das klar war. nichts, nichts hat sich geändert. bei allen dramen der letzten jahre, ist wenigstens eins gleich geblieben. du. deshalb sollte das xpentesilea den obigen spruch in zukunft berücksichtigen, bevor es sich wieder umarmen lässt.

Freitag, 15. Juni 2012

ex-akte.

der ex, der tröstend die arme um das xpentesilea gelegt hat, will nicht verschwinden. aus ihrem kopf. er spukt seitdem unaufhörlich latent und dezent in den gedanken herum. immer wieder spürt sie die umarmung. schließt die augen und sehnt sich nach einem weiteren mal. nach 12 jahren. nach 12 jahren stillschweigen. 12 jahre aus dem leben des anderen verschwunden. nichtmal seine handynummer, die sich nicht geändert hat, hatte das xpentesilea noch. jetzt schreibt er ihr. mit einem kuss nach jeder nachricht. nur wenn das xpentesilea persönlich wird und ihn fragt ob er etwa an sie denken muss schweigt er. genau das war der grund der trennung. damals. er konnte gefühle nie sagen oder schreiben. er konnte sie nur zeigen. das war dem jungen xpentesilea zu wenig. besonders auf eine so lange entfernung. es ist ihr immernoch zu wenig. und dann ist da auch noch die innere stimme, die sagt das aufgewärmte suppen nicht schmecken. das es gründe für die trennung gab. das sie nicht an ihn denkt, sondern an die nähe zwischen ihnen. an italien. deshalb sagt sie ihm auch nicht das sie an ihn denkt. vor allem nicht nachdem er ihr noch am letzten abend prophezeit hat das dies passieren wird. eiskalt hat sie gelacht und ihm gesagt er solle nicht darauf wetten. hätte er mal tun sollen.

Mittwoch, 13. Juni 2012

einmal italien und zurück.

24 stunden nach der rückkehr aus meinem italienurlaub bin ich nicht nur unendlich müde, nein, mein herz hängt irgendwo zwischen italien und hier im stau fest. als ich die grenze passiert habe, lag es meilenweit hinter mir zurück und hat mir zugerufen das es nicht nach hause will und einfach dort bleibt. minuten nach der grenze bin ich in tränen ausgebrochen. nicht nur weil ich das land, in dem mein herz wohnt verlassen musste. nein. weil ich einen haufen erkenntnisse über mich und mein leben gewonnen habe, die nicht nur erschreckend, sondern auch abschreckend waren. so wollte ich nicht zulassen, das der ex am gardasee, die erste große liebe, die vor 12 jahren endete, mich in den arm nimmt. denn das wäre nähe gewesen. ich habe ihm von meinem leben erzählt. in dem moment habe ich bemerkt, das ich mich wie eine endlos gefrustete 80 jährige anhöre, die unglücklich ist. ich habe mich verhärmt angehört. traurig. unglücklich. der ex hat zugehört. sich alles angehört. als das xpentesilea gesagt hat das sie nie in den arm genommen wird und niemand ihr in schweren tagen beisteht, hat er sie zu sich gezogen. seine arme um sie gelegt und gedrückt. fest. ganz fest. als er merkte das sie das ganz und gar nicht zulassen will, hat er sie trotzdem weitergehalten. bis sie rekapituliert hat. es zugelassen hat. die augen geschlossen hat. fast wäre sie eingeschlafen. nur deshalb weil sie sich einmal nach monaten wieder sicher und behütet gefühlt hat. nicht einsam. nicht allein. so erhält man manchmal zuneigung, die man genau in dem monent braucht, von völlig unerwarteter seite. man sieht sich selbst und fragt sich ob man genau so enden wollte. nein. wenn ich mich so nach 12 jahren wiedergesehen hätte, wäre ich vermutlich froh gewesen das die beziehung nicht von dauer war. nach außen die mauer perfekt errichtet. die fassaden blitzeblank. im inneren jedoch ist es leer. dunkel. und auch wenn irgendwo ein lichtlein brennt, so kann es von außen niemand sehen. niemand darf es sehen. auch das dunkle sieht niemand. dazu glänzt die fassade viel zu sehr.

 

Dienstag, 5. Juni 2012

chance.

heute hat sich mir eine chance eröffnet, die ich noch nicht richtig glauben kann. ich stehe bildlich gesprochen noch mit offenem mund da und weiß nicht was ich sagen soll. nach einem intensiven nachdenken über meine träume und warum, wieso, weshalb ich sie noch nicht verwirklicht habe, habe ich einfach beschlossen das jetzt zu tun. somit habe ich mit einer sehr frustrierenden arbeitssuche in italien begonnen. dem land, in dem ich gerne leben möchte. da wo mein herz ist. es ist deshalb frustrierend, da man als nicht-muttersprachler fast keine chance hat und auf die stellen, auf die muttersprachler in deutsch gesucht werden, auch jahrelange arbeitserfahrung verlangt wird, die ich de fakto nicht habe. nun kam das angebot. die chance. mein chef hat mir gesagt das ich von überall arbeiten kann. auf der ganzen welt. solange ich meinen job mache und alles läuft. da ich sowieso nur für internationale angelegenheiten zuständig bin, ist es meinen kunden egal ob sie in deutschland anrufen oder in einem x-beliebigen land auf dieser welt. also xpentesilea, jetzt hast du sie. die chance. mit einem vollen deutschen gehalt in dein traumland zu gehen. dort zu leben. zu arbeiten. aber da kommt das angstteufelchen wieder und flüstert dem xpentesilea ins ohr: "was ist mit deinem leben hier? was ist mit deinen freunden? deiner familie? dem liebsten? was ist wenn du dort keine neuen freunde findest? dann bist du allein." und so bekommt das xpentesilea, dass im ersten moment nichts als freude empfunden hat angst. angst vor der eigenen courage in einem anderen land nochmal von vorne anzufangen. die sprache zu verbessern und dann vielleicht auch einen neuen job zu suchen. dort. im traumland. glücklich zu sein.