Sonntag, 7. Dezember 2014

trennungsschmerz mal anders.

hin und her gerissen zwischen mütterlicher fürsorge und dem wunsch, ja dem drang nach einer neuen herausforderung steht das xpe da.

ein jahr ist vergangen. ein jahr ist das töchterchen schon alt. sie läuft mittlerweile, plappert worte und versteht was das xpe ihr sagt. jedes mal aufs neue ist das xpe fasziniert, wenn sie sieht wie das kleine wesen sich verändert. jeden tag. nun muss das xpe wieder daran denken arbeiten zu gehen. nicht mehr den ganzen tag zusammen sein mit der person, die das letzte jahr zum einzigen vertrauten geworden ist. nicht selten ist das xpe redend durch die wohnung gelaufen, verfolgt von großen kinderaugen. die antwort blieb aus, verstanden hat sie sich trotzdem gefühlt.

der chef kann dem xpe nur eine vollzeitstelle anbieten. für das xpe bedeutet das die tochter nicht mehr zu sehen. aufstehen um 5, eine fahrt von 1,5 stunden. 9 stunden arbeit und die 1,5 stunden wieder zurück. irgendwann zwischen 6 und 7 daheim sein. die tochter vielleicht noch ins bett bringen, vielleicht auch nur ein leises 'ich liebe dich' flüstern und dem schlafenden kind über den kopf streicheln. es tut dem xpe weh. so unglaublich weh, mitten im herzen. und auch irgendwie im bauch.

Freitag, 26. September 2014

für dich.

nur durch dich und mich, bin ich.
ein ich bin ich.
was wäre ich ohne dich?
nicht ich.

kennst du dich ohne mich?
ich mich nicht.
nicht mehr, nie mehr.
ohne dich!

ich kenne mich durch dich.
ich bin ich, durch dich!
von jetzt bis hier.
das sind wir.
das eine bunte tier.
das wir sind wir.

sollte ich ein ich sein
ohne dich?
nein!
nur mit dir,
bin ich das was ich bin
ein wir sind wir.
manchmal mit kurzen bein.
machmal mit hängendem ohr
aber jetzt nie mehr wie zuvor.
bin ich mit dir
und du mit mir
das was ich bin.
mein ich sind wir.

von gestern bis ans ende
hälst du meine hände.
schläfst du neben mir.
dem einen bunten tier.
mit den kurzen beine.
bist da wenn ich weine
bist da wenn ich lache.
hälst wache.
über mich.
so wie ich über dich.
denn ich bin nur ich.
durch dich.









Sonntag, 17. August 2014

long time.

zwischen meinen posts vergeht immer mehr zeit und ich finde es sehr schade das ich nicht öfter zum schreiben komme. leider hat der tag nur 24 stunden und die sind momentan einfach nicht genug.

wir renovieren und renovieren und renovieren an dem haus herum in das wir hoffentlich bald einziehen wollen. meine kleine, süße tochter sehe ich kaum. sie ist fast ausschließlich bei ihrem opa. das tut weh. vor allem die eifersucht, die ihren gelben stachel mit voller wucht in meinen rücken bohrt. ist es normal das eine mutter angst hat die liebe der tochter zu verlieren weil sie sie aus zeitmangel nicht öfter bespaßen/bespielen/beknuddeln kann?

das haus wird. aber auch nur weil wir unendlich viel energie in kürzester zeit reinstecken. ich habe so viel farbe verstrichen wie noch nie in meinem leben und ich schwöre ich will eigentlich nie wieder einen pinsel sehen. klar weiß ich wofür es ist, doch ehrlich gesagt geht mir so langsam die puste und vor allem die kraft aus. mein körper schmerzt jeden tag, die müdigkeit, die ich immer verspüre ist so bleiern wie allgegenwärtig.

alle dinge die zu erledigen sind fallen neben dem projekt haus herunter oder werden mal schnell im auto per handy auf dem weg ins haus erledigt. da schreibt einem der verlag, dem man vor jahren ein manuskript geschickt hat zum 4. mal und der brief liegt da und liegt und liegt und liegt. jeden tag laufe ich dran vorbei  und denke das ich heute eine email schreibe. die tabletten für die schilddrüse sind schon seit einer woche aus und das rezept sollte dringend geholt werden., die dame die mein auto kaufen möchte wartet immer vergeblich auf meine antworten.

die ehe. oh die ehe ist ein thema für sich. ein post oder besser gesagt eigentlich eine ganze reihe von posts. wir gehen zu einer eheberatung. ja genau, eine eheberatung. und zwar deshalb damit wir nicht nach einem jahr ehe die scheidung einreichen müssen. oft ist die luft zwischen mir und dem herzbuben so geladen das uns sämtliche haare zu berge stehen. da genügt ein kleiner funken und wir explodieren beide. nicht schön. nicht schön für uns. für die anderen mitbewohner in unserer mehr-generationen-wg. für unser kind. und für allem nicht für die liebe. diese bröckelt. das tut weh und ist unendlich schade.

abhilfe schafft oft ein bier und eine zigarette. ja genau liebe leserschaft. die mama raucht wieder. und wie gern ich mich auch schämen würde, es schmeckt einfach zu fantastisch.

so, dies ein update von meiner seite.

Sonntag, 3. August 2014

leere.

ich bin so leer, dass egal mit was ich versuche diese leere zu füllen, es nicht ausreicht. ob ich mich vollstopfe mit verabredungen und menschen oder mit einsamkeit, nichts verändert diese leere gefühl in meinem herzen. dabei ist es nicht die schuld von den menschen um mich herum, sondern ich bin ganz allein mein problem.

Dienstag, 22. Juli 2014

open.

wenn eine herzensecke geöffnet wird ist das alles auf einmal. verwirrend. traurig. aufregend. hoffnungsvoll.
jedoch sollte man vorsichtig sein, dass man sie wieder verschlossen bekommt. denn im grunde ist sie doch nur eins: hoffnungslos.

Mittwoch, 11. Juni 2014

obdachlos.

hatte ich beiläufig erwähnt das ich bei meinem schwiegerpapa hause? nein? dann tue ich dies hiermit. seit einem monat wohnen mein mann, meine tochter und ich in dem jugendzimmer meines mannes, das gefühlte 10 qm hat und als sahnehäubchen einen dachschräge. ja genau, im moment haben wir ca. 50 grad bei nacht, vom tag will ich gar nicht erst reden.
wir mussten unsere alte wohnung innerhalb von 2 wochen räumen weil wir speckkäfer hatten. das ist eine fiese art von ungeziefer, die einfach alles isst und so nette krankheiten wie milzbrand übertragen kann. recht uncool wenn man ein kleines lütti hat das grad erste krabbelanstalten macht und alles in den mund nimmt. ja, sie macht da auch vor kleinen schwarzen käfern nicht halt.
jedenfalls muss ich ja echt dankbar sein, weil andere, diejenigen ohne verwandtschaft in ihrer nähe, müssen in ein hotel.
ich bin auch dankbar, nur ein wenig verstimmt.
wenn ich rauchen will muss ich wie eine 16 jährige auf das feld. getarnt als ein 3,5 km spaziergang mit dem schlafenden kind. bei der hälfte steht eine bank, da packe ich dann erstmal schön die latexhandschuhe aus und rauche meine kippe. danach gibt es kaugummi, odolspray und ein fisherman's damit der schwiegervater bloß nix riecht. und das mit 32. warum? weil er raucher doof findet und wer will schon das der schwiegerpapi bei dem man wohnt einen doof findet?
fernsehen ist übrigens auch eine erfindung des teufels. deshalb gibt es weder schlonziges gzsz zum abschalten, noch doctors diary zum mitheulen. fatal was ich alles verpasse!
genauso verhält es sich übrigens mit dem alkohol. darauf pfeiff ich aber geflissentlich. schließlich würde ich mir komisch vorkommen wenn ich mittags um 2 auf meinem feldweg-rauch-spaziergang auch noch das bier auspacken müsste. irgendwo hat dann jedes gefallen wollen seine grenzen.

Donnerstag, 22. Mai 2014

wir

mütter haben eine nervige und gleichzeitig sehr irreführende angewohnheit. sie verschmelzen ab dem zeitpunkt der geburt zu einer person. der körper wurde alienmäßig ja schon 9 monate geteilt, dann kann man jetzt auch die persönlichkeit teilen.
wenn man sich also mit einer mutter unterhält hört man oft das wort „wir“. aber nicht in verbindung von gemeinsamen aktivitäten, nein, eher in verbindung mit ekligen und oft komischen sachen. So hört man oft „wir haben einen wunden po.“. ach echt? wie ist DIR denn das passiert? und vor allem zeitgleich mit deinem kind. oder „wir bekommen zähne“. was schon die dritten bei dir? man kann unschwer erkennen das mich dieses WIR-gelaber am anfang ganz schön irritiert hat. vor allem wenn die mütter mit denen man sich am nachmittag treffen will anrufen um einen mitzuteilen das „wir“ schnupfen haben. ÄÄÄHHHMMM du und dein kind? oder nur dein kind oder dein mann und du?
auf einer putzparty klärte mich eine andere mutter darüber auf das „uns“ knoblauch nichts ausmacht. man muss dazu sagen das ihr kind nicht mal da war. sprich wenn ich nicht gewußt hätte das sie eine mutter ist und somit nur noch in der wir-form existiert hätte ich mir ernsthafte gedanken über ihren geisteszustand gemacht. schizo und so. Ich für meinen teil unterscheide zwischen MIR und meiner tochter. schließlich hab ich sowohl zähne, als auch schon feste nahrung zu mir genommen und mein stuhlgang ist selten grün. laufen kann ich auch und mein po ist nur in den seltensten fällen wund. also bitte liebe mamis und werdenden mamis da draußen hört auf mit dem wir. Ihr seid immernoch eine eigenständige person und euer Kind hat ebenso ein recht darauf eine zu sein. vor allem nervt es, tierisch!

Freitag, 11. April 2014

mamitreffen.

zwangsläufig trifft man als echte mama andere mama's. dies dient nicht nur der belustigung der kinder, sondern vor allem dem gegenseitigen austausch. da geht es dann aber nicht wie früher um die neusten modetrends oder dem letzten partyexzess. nein, jetzt geht es um windelinhalte, trink-/essverhalten oder den neusten komischen hautausschlag des jüngsten familienmitglieds.

die ersten treffen verlaufen fast immer nach dem gleichen schema. ein blick in den kinderewagen der anderen mama und ein verzücktes 'ohhh, ist die/der süß.' dabei kann das baby noch so häßlich sein.

regel nummer 1: man sagt einer mutter nie die wahrheit über das aussehen ihres kleinen engels.

danach folgt der übliche erste smalltalk.

#stillst du?#
#ähhhm, nein, aber ich habe natürlich voll gestillt bis gestern.#
augen werden weit aufgerissen.
#ohhh. na dann. ich habe finn/max/leon gestillt bis er ein jahr alt war und mia/amelie/sophie stille ich auch noch VOLL.#
hmmm, ja, schön für dich.

#fütterst du schon brei?#
#ja#
#du kochst doch selber, oder?#
#klar, bis auf das fleisch.#
wieder schreckensgeweitete augen.
#ohhh. wieso denn nicht? der tafelspitz für 60€ bei metzger xyz ist doch voll bioqualität und das BESTE für ein baby.#
wenn ich verstehen würde warum mein baby teurere lebensmittel zu sich nehmen soll als ich, würde ich auch noch das fleisch selber kochen.

#krabbelt sie schon?#
#nö, sie ist aber auch erst 5 monate alt.#
augen - na sie wissen schon.
#also mein finn/max/leon ist schon mit 4 monaten gerobbt. so etwas muss man aktiv fördern.#
mache ich, man kann sein kind aber auch überfördern und erzwingen das es mit 1,5 jahren schon zum geigenunterrischt geht.

#sind denn schon die ersten zähnchen da?#
#nö.#
#ja bei der kleinen mia/amelie/sophie auch nicht, aber sie sabbert schon soooo stark das bestimmt heute nacht der erste zahn kommt.#

danke für's gespräch. wie war das noch mit dem neusten trend in sachen jeans?

Mittwoch, 9. April 2014

smell my pooh.

nie, aber auch nie hätte das xpe gedacht das sie mal an scheiße riechen würde. doch jetzt ist sie auch einer dieser mütter geworden die mitten in der stadt ihr kind mit dem hintern an die nase reißen nur um herauszufinden ob dieser wiederwärtige gestank von ihrem süßen engel kommt oder doch von dem verdauungsorgan des nebenmanns.

gesucht: mutter, bezahlung: beschissen.

als vollzeitmama verdient das xpe verhältnismäßig gar nicht schlecht. aber nur weil sie vor dem neuen job als mama im alten job eine gehaltserhöhung rausgeschlagen hat und auch dort für eine frau überdurchschnittlich viel verdient hat. aber trotz all dieser dinge verdient sie knapp die hälfte. sie fragt sich oft wie das andere mamas machen, die schon von vornerein soviel verdient haben wie das xpe jetzt bekommt.

zumal der jetzige job doppelt so anstrengend ist wie der davor. da is nicht um 17:00 uhr feierabend machen und danach #arschlecken# denkend ein feierabendbier und die kippe genießen. dieser job ist ein 24/7 job mit dem verantwortungsgrad eines herrn daimler. und manchmal bezweifelt das xpe das ein herr daimler überhaupt soviel verantwortung trägt. monetär ja, aber hey, verantwortet er auch ein menschenleben? nein. das xpe schon. abends ist sie oft so erledigt, dass sie im stehen schlafen könnte.
aber selbst der wohlverdiente schlaf wird des nächtens unterbrochen. und dabei ist eine unterbrechung zur nahrungsaufnahme nur best case. im schlimmsten aller fälle halten uns bauchweh, übermüdung oder der spieltrieb stundenlang wach. die augenringe des xpe's haben den namen nicht verdient, augenkrater trifft es eher.

das rumgeschleppe der lütten bescheren nacken- und schulterschmerzen, sowie rückenschmerzen.
und zu guter letzt sei die schwabbelschwarte erwähnt, die sich vehemment auf den hüften hält, jeglicher diät und sportlichen aktivität trotzdend.
ach ja, beinahe vergessen die brüste, die nun bis unterkante kniekehle hängen.

das xpe plädiert für eine weitaus höhere entlohnung für den härtesten job ever.

Dienstag, 8. April 2014

zeit vergeht.

lange ist es her seitdem ich das letzte mal geschrieben habe. für meinen geschmack zu lange. jedoch merke ich gar nicht wie die zeit vergeht. vorbeifliegt. rennt. rast. 
mein tagesablauf wird bestimmt von einem wesen. meiner tochter. alles ist abgestimmt auf ihr leben, darauf das es ihr gut geht. aber sie bestimmt nicht mein leben, nein, sie bereichert es.
nie häte ich gedacht das ich eine mama werde. ich kann mich noch erinnern wie ich immer angst davor hatte keine gute mutter zu sein. das muttergen hat mir gefehlt. doch jetzt weiß ich das man das muttergen erst hat, wenn man mutter ist. jede noch so schlaflose nacht ist nicht mehr so schlimm wenn ich am morgen aufwache und sie mich anlächelt. sich an mich drückt. mir einfach so ihre liebe gibt. 
es macht mich glücklich sie aufwachsen zu sehen. zu sehen wie sie sich entwickelt. dinge tut, die sie gestern noch nicht konnte. bei ihrem ersten geplapper hatte ich eine träne in den augen und bei dem ersten drehen habe ich laut mitgejubelt. 
wir sind umgezogen. raus aus der wohnung die ein friedhof war, auf dem meine gescheiterten beziehungen begraben waren und die allgegenwärtigkeit eines toten freundes. wir haben einen schritt nach vorne gemacht, in eine zukunft, die nur gemeinsam sein kann.
ich sehe in eine zukunft als familie. und ich bin glücklich. unendlich glücklich.

Mittwoch, 12. Februar 2014

aufgewacht.

nach dem tod des besten ehemaligen mitbewohner freundes musste das xpe erstmal raus. raus aus allen dingen, die an ihn erinnert haben, somit auch ihren blog. zu oft hat sie hier von ihm erzählt. zu viel erinnerung verbarg sich in dieser herzensecke.
noch nie ist jemand gestorben den das xpe wirklich geliebt hat. und nein. sie möchte auch nicht das dies nochmal passiert. am besten nie mehr.
er ist jetzt einen monat tod.
am anfang hat das xpe versucht erklärungen zu finden. wie kann ein junger mann von 37 jahren einfach so sterben? an herzversagen. und das im krankenhaus. sie hat im kopf immer wieder den tag abgespult. das telefonat am morgen mit ihm, seine kommentare auf dem gesichtsbuch, das klingeln an der türe, die nachricht. sie musste unbedingt für sich herausfinden wann er gestorben ist. wie. was waren seine letzten sekunden? hatte er schmerzen?
jedes mal wenn sie das durchgegangen ist hat es ihr die kehle zugeschnürt. der gedanke an ihn hat ihr herz zerissen.
gedankenfetzen schwirren durch das vernebelte gehirn.
er, wie er anruft und "schnuuuupppsssiii" schreit. er wie er für sie da war und zugehört hat. immer, auch wenn es genervt hat. er als ihr freund und als ihr kumpel. als der mitbewohner. ein türkeiurlaub, 4 weihnachten, 4 geburtstage (dabei ein 30er), herzschmerz, glück, der zoo.
jedes mal begleitet von tränen.
die angststörung, die das xpe mit ihm überstanden hat meldet sich wieder. massiv und mitten ins gesicht. sie kann nicht atmen, ihr ist schwindelig. sie hat angst zu sterben, wie er. der einzige sicherheitsanker, den sie sich gelassen hat, nämlich das krankenhaus, ist weg. sie dachte immer das man ihr dort das leben retten könne. dies war ihr sicherer ort. aber das stimmt nicht. auch dort kann man sterben. einfach so. mit 37. da hat er ihr noch die letzte therapiesitzung verpasst der gute beste freund. nämlich mit dem tod in dem sicheren ort.
doch das xpe ist wieder aufgewacht. sie denkt mit einem lächeln an ihn. findet es schön das sie ihn hatte, für eine weile, in ihrem leben. sie kann zu seiner mutter gehen und sie in den arm nehmen. ihr eine starke schulter sein und zuhören. stundenlang. sie hat abschied genommen. irgendwann wird sie in die türkei zu seinem grab fliegen und eine blume niederlegen. und vielleicht kurz schimpfen das er sich einfach so schnell verpisst hat.
sie ist stärker geworden. an dem schmerz gewachsen. danke lieber freund dafür. dafür und das das xpe nun das leben noch ein wenig mehr schätzen kann.

Donnerstag, 9. Januar 2014

nachruf für dich.

du bist von uns gegangen. von mir. aus meinem leben. gestern. am 08. januar 2013. du bist einfach so gestroben. du, der ex-liebste, der ex-mitbewohner, der freund, den ich sehr geliebt habe.

du hinerlässt eine mutter, einen vater, einen bruder und eine schwägerin. 2 nichten. unzählige freunde. mich.

wir haben nochmal telefoniert. gestern morgen. du hast mir gesagt das es dir gut geht. die herzbeutelentzündung wegen der du im krankenhaus warst sei nicht so schlimm. unentdeckt wäre sie schlimm gewesen, aber da entdeckt, die heilung nur eine sache von tagen. du wolltest mir deine zimmernummer schicken damit ich dich besuchen kann.

das nächste was ich gehört habe war ein klingeln an meiner tür. knapp 7 stunden später. zwei mir vertraute menschen. weinend. was als nächstes kommt ist eine abfolge von bildern die abgehakt vor meinem inneren auge ablaufen. er ist tod. ich liege am boden. schreie und weine. nein, das ist nicht wahr. kann nicht war sein. du kannst nicht weg sein.

danach kam die leere. die angst. die bauchschmerzen. ich sehe gespenster. denke du bist da, in der wohnung, in der wir mal zusammen gewohnt haben. immer wenn ich an dich denke (und das passiert im sekundentakt) schießen mir die tränen in die augen. ich kann nicht allein sein. mein kind muss neben mir im bett schlafen. ganz eng an mich und den liebsten gekuschelt. die stille ist mein feind, genauso wie die dunkelheit. minuten fühlen sich an wie stunden, eine nacht wie ein jahr.

bei der trauerfeier heute ist deine mutter zu mir gekommen und hat mir gesagt wie sehr du mich geliebt hast. als freundin. ja, ich habe dich auch geliebt. so sehr das es mein herz bricht das du gehst. und zwar ohne dich zu verabschieden. und ohne das ich dir sagen konnte was für ein besonderer mensch du für mich warst. wie sehr ich dich geschätzt habe.

niemals werde ich dich vergessen. nie. du bleibst in meinem herzen liebster freund.

Samstag, 4. Januar 2014

entwicklungsdrama.

in etlichen ratgebern kann mutter lesen wann das kleine wesen an ihrer seite welchen schritt in der entwicklung getan haben muss und was es zu welchem zeitpunkt können muss. jedes mal wenn das xpe den momentan stand liest verzweifelt sie schier.

diese woche, also in nummer 9, müsste das minimi die mama liebreizend anlächeln und dabei laut ihr glück kundtun. naja. sie runzelt oft die stirn und macht dann eine kleine zornesfalte in der mitte. außerdem gluckst sie. kurz bevor die schreit.

sie sollte sich vom bauch auf den rücken drehen können. einmal, als das xpe das minimi auf den boden auf den bauch gelegt hat, weil sie dringend auf den pot musste, lag sie danach auf dem rücken. der ehemann schwört er war es nicht. naja. falls sie sich gedreht hat, hat das xpe diesen ersten sensationellen schritt verpasst. danach hat sie es nicht mehr versucht. weder in an-, noch in abwesenheit vom xpe.

minimi sollte langsam spielzeug über sich greifen können. ja. sie schlägt. und manchmal packt sie aus versehen den fuß ihres quietscheigels. aber das xpe denkt das ist ein versehen.

in den ratgebern liest das xpe dann immer wie sie ihre tochter fördern kann. also springt sie den ganzen tag durch die wohnung und singt, mit gestrickten tieren auf den fingern, brabbelt und quietscht ihrer tochter was vor. was es bringen soll, weiß sie nicht, aber wenigstens hat sie es ratgebergerecht getan.

Donnerstag, 2. Januar 2014

2013.

so, nun möchte ich es auch tun, einen blick zurück werfen auf das jahr das hinter mir liegt. auf alles was passiert ist. was mich bewegt hat. glücklich gemacht hat. mich überwältigt hat.

ich liebe jahresrückblicke. sie geben mir immer so ein warmes gefühl in der magengegend, dass nach oben wandert zum herzen. diese rückblicke lassen einen innehalten und nachdenken. besinnen. dankbar sein.

also sitze ich jetzt hier mit meiner tochter auf meiner brust. schlafend. und somit bin ich auch schon bei einem der wichtigsten ereignisse dieses jahr. ich bin schwanger geworden. ich erinnere mich an den streifen auf dem test wie gestern. ich war geschockt und hatte angst. tierische angtst vor der verantwortung. davor das ich nicht wirklich eine mama sein kann. es war aber alles noch so fern und deshalb irreal. ich kann mich auch noch gut an den ersten tritt von ihr erinnern. plötzlich wurde mir klar das es wahr wird. das da ein kind in mir drin ist. die nächste erinnerung  ist ein meckern. ein meckern von der anderen seite eines vorhangs in einem op. nach 10 stunden wehen, die mir wie 5 minuten vorgekommen waren, einem schnitt und tatsächlichen 5 minuten war sie dann da. die person, die für den rest meines lebens eine hauptrolle spielen wird. die mich zum lachen und zum weinen bringen wird. die ich unendlich lieben werde. bis ich gehe.

der zweite hauptdarsteller ist mein traummann. ich habe die nächte durchgetanzt auf der suche nach dem gesicht, dass mich in meinen träumen anlächelt. er war schon 2012 da. und 2013 noch mehr. wir sind durch die tiefsten abgründe geschwommen. haben uns gehasst und geliebt. leidenschaftlich. er hat mich ertragen. er hat mich verändert. mein leben. meine liebe.
mein herz ist endlich vollständig.
es gab einen ring. den einen ring. und plötzlich war es ganz leicht. ein ja, noch ein ring und ein anderer nachname. ein für immer. mit ihm. dem realen traummann.
es wird nicht immer leicht. aber was ist schon leicht? das leben bestimmt nicht. die liebe erst recht nicht.

ich bin dankbar wenn ich zurückblicke. dankbar für das glück das ich erfahren durfte. die liebe, die ich bekommen habe. die erfahrung, die ich sammeln durfte. dankbar für meine kleine familie.

und da öffnet sich die türe und mein mann kommt herein. küsst mich, seine tochter. so kann es bleiben. 2014.