Donnerstag, 27. August 2015

meine meinung zum thema mensch.

ich hab mir lange überlegt ob ich jetzt auch noch meinen senf zu dem thema "flüchlinge" abgeben soll und habe mich jetzt dafür entschieden.

lange habe ich mich aus der thematik rausgehalten und einfach nichts dazu gesagt. warum? weil das ja andere schon tun. bis ich dann heute einen wunderbaren blogbeitrag von der kuchenbäckerin gelesen habe und gedacht habe "stimmt, wenn alle so denken macht niemand den mund auf und gibt denjenigen, die so einen rotz von sich geben noch mehr bühne als sie verdient haben".

also hier mein senf. ich finde es sehr traurig das wir das thema "flüchtlinge" überhaupt als thema thematisieren müssen. es ist nämlich kein thema, es sind menschen. jeder einzelne ist ein mensch, mit einer mutter und einem vater, geschwistern, freunden und einer liebe für irgendjemanden. es sind keine dinge oder probleme, die zum thema werden sollten. sie haben alle namen und wenn man die "sache" schon "thematisiseren" will kann man ja gerne mal hingehen und jeden einzelnen menschen nach dem namen fragen um den anstand und respekt zu haben denjenigen direkt anzusprechen. wenn man dann nämlich den namen und die geschichte kennt ist der schwarze flüchtling nämlich nicht mehr nur ein flüchtling, sondern hat einen namen, ein gesicht und eine geschichte. ich wäre mal gespannt wer dann noch das maul aufreißen würde und irgendwelche hetzerischen parolen schreien würde. nur die anonymität der solzialen netzwerke und das damit verbundene geschriebene wort gibt solchen menschen überhaupt die möglichkeit sowas zu tun. in live verleiht den vermeintlich unterdrückten personen eine masse "mut", bei der sie einfach mitschwimmen und sich mit aufgeschnappten halbwahrheiten profilieren können.

wie oft höre ich die worte das es ja nicht um die ausländer geht die schon seit jahrzenten hier sind und in zweiter generation hier leben, sondern um diejenigen die jetzt, aktuell, neu in unser land kommen. ich erinnere mich aber noch an zeiten da war genau der ausländer, den die ganzen patrioten jetzt als einen neuen kämpfer an ihrer seite sehen ebenso neu hier und wurde genauso mit hass beschmissen wie diejenigen, die heute zu uns kommen. "aber den kenn ich ja." ja, äähhhmm, was denkt ihr wen ihr in 20 jahren kennt? den flüchtling, der heute kommt und hier mit euch wohnen möchte. welches haßbild sucht ihr euch denn dann?

ich muss jetzt hier nicht mehr erwähnen das uns niemand hier die arbeitsplätze wegnehmen wird, weil es einfach fakt ist das solange es noch so viele deutsche gibt die stolz in den medien verkünden das es mehr geld vom amt gibt als wenn man arbeiten geht und das es ja viel bequemer ist zu hause zu bleiben als seinen arsch hochzubekommen, solange brauchen wir diesen punkt gar nichtmal ansatzweise diskutieren. denn wer arbeit will bekommt die. vielleicht ist es dann nicht der mörder-geile-60.000 Euro-Job, aber wer sich für eine andere Arbeit zu fein ist und lieber die Steuergelder anderer verbrät, der soll an dieser stelle gefälligst die schnauze halten. aber das ist ein anderes thema und sollte hier nicht vertieft werden.

als ich freunden und bekannten erzählt habe das wir einen flüchtling aufnehmen werden da wir ein zimmer übrig haben das niemand nutzt haben mich komischerweise alle doof angeschaut. "ja wenn du nicht da bist?" ja was is dann? denkt ihr ernsthaft der trägt meinen fernseher und die kuscheltiere meiner tochter aus dem haus und vertickt alles bei ebay kleinanzeigen und das obwohl er weder ortskenntnis hat noch die sprache kann? oder denkt ihr er scheißt mitten in sein zimmer? ah genau, da liegt der punkt, zu uns kommen ja in euren augen keine menschen, die sicherlich in der lage sind nicht an den platz zu scheißen an dem sie essen und schlafen.
aber das es eine unglaublich bereichernde erfahrung sein kann einen menschen aus einer anderen kultur aufzunehmen und das man unendlich viel voneinander lernen kann, dass begreifen die leute nicht. anstatt sich mal frei zu machen und zu öffnen sperren sie sich mit dem hass den sie unnötigerweise in sich tragen für eine andere art der sicht auf dinge.
aber menschen die solchen hass schieben haben für sowas vermutlich sowieso keinen horizont, der reicht gerade mal von hier bis zur tapete.

was mir persönlich am herzen liegt ist das herz. das herz jedes einzelnen menschen, der durch verfolgung und krieg wunden mit sich getragen hat. ein herz das gekämpft hat bis es hier her gekommen ist. ein herz, dass sehr viel zu geben hat. ein herz, das im übrigen genau gleich aussieht wie das von rund 7 milliarden anderen auch.


Dienstag, 25. August 2015

und dann

rennt man auf ein unglück zu und anstatt stehen zu bleiben wird man immer schneller und schneller.
falsche zeit, falscher ort. und trotzdem kann sie es nicht lassen.
vorsicht xpe das du nicht volle breitseite auf die fresse fliegst!

Montag, 10. August 2015

kraftausdrücke bereichern das leben.

neulich in der agentur sagt die chefin oben genannten satz. das xpe denkt kurz nach. schmunzelt und denkt: "scheiße ja." seit sie ein kind hat ist der härteste ausdruck den sie von sich lässt "kake".
aber sie ertappt sich immer wieder dabei wie sie im auto sitzt und dann eine blöde fotze richtig abgefuckt langsam vor ihr fährt und ihre scheiß karre dann so abbremst das das xpe fasst drauf gefahren wäre. fuck. sie grinst und reicht dem lütti eine dinkelstange nach hinten. wie schön das man noch nicht in den kopf schauen kann.

Donnerstag, 6. August 2015

ich bin

ich bin eine 30 stunden-arbeitende-essen-kochende-wohnung-putzende-einkaufen-gehende-waschende-finanzen-im-blick-behaltende-administration-erledigende-spiele-spielende-singende-in-einer-elterninitiative-engagierte-kind-ins-bett-bringende-betten-beziehende-nach-dem-spucken-mami. yeah.
und ihr so?

Sonntag, 2. August 2015

geschwisterfrage.

so langsam werden alle mamis aus dem geburtsvorbereitungskurs und der sonstigen umgebung wieder schanger. als ob es ein naturgesetz wäre das man nach spätestens 2 jahren nach der geburt des ersten kindes nochmal nachlegen muss. ständig ibin ich mit dem satz "ihr wollt doch bestimmt auch noch ein zweites kind" konfrontiert. wenn ich dann mit den schultern zuckt und ein "ich weiß nicht" hinterherschiebe werde ich erstmal ganz groß angesehen.

"ja aber ein kind braucht doch geschwister" ist dann gleich der nächste satz. echt? das xpe hat keine leiblichen geschwister und ist auch groß geworden. klar wäre es in manchen situationen vielleicht ganz schön gewesen und vielleicht hätte ich dann früher gelernt zu streiten, aber vielleicht hätte ich mein geschwisterchen auch nicht leiden können. mein mann hat zwei geschwister und nichts mit ihnen gemeinsam außer dem nachnamen.
das was das ich von anderen mitbekomme sind zankende, sich schlagende geschwister, die sich an vielleicht 60 minuten in der woche gut verstehen und die mutter fungiert immer als schiedsrichter in der mitte. ist das echt cool für ein kind? jahrelange geballte streitkultur erleben nur um dann vielleicht später im leben damit besser umgehen zu können? oder kann man sein kind auch einfach dahingehend erziehen sich solchen situationen selbstbewußt und durchdacht zu stellen?

"dein kind wird viel sozialer mit einem geschwisterchen". meine tochter ist die ganze woche in einer kita und spielt dort hervorragend mit den anderen kindern. sie kann super teilen und sich aber auch behaupten wenn es angebracht ist. entgegen der meinung von vielen das die entwicklung besser ist mit einem geschwisterchen kann meine tochter mit 1,5 jahren bereits in vollständigen sätzen reden und kann mir genau mitteilen welche bedürfnisse sie wann hat. sie spielt rollenspiele in der kita, hört sich komplette hörspiele an, kann bis 10 zählen und rechts von links unterscheiden. also vermute ich das sie ganz gut entwickelt ist.
wenn sie den ganzen tag in der kita war braucht sie danach meine volle aufmerksamkeit und liebe, die ich ihr unendlich gerne gebe. ich kann stundenlang mit ihr in der hängematte liegen und bücher vorlesen und dabei ihren kopf streicheln. ich habe sie gerne nachts an meiner seite, ihren kopf an meiner halsbeuge, meine nase in ihren haaren. wenn da noch ein kind wäre, das erfahrungsgemäß alle aufmerksamkeit im ersten jahr benötigt, wo wären dann diese momente mit meiner tochter? wann könnte ich sie voll und ganz genießen und sie mich? sie hätten dann zwar sich gegenseitig, irgendwann, aber auf kosten der mama-kind-zeit.

"aber willst du das denn nicht für dich? nochmal schwanger sein und ein kind auf die welt bringen? und nochmal so was kleines..." ich fand die schwangerschaft nicht besonders cool und auch die geburt war nicht der moment der erleuchtung in meinem leben. ich hatte einen kaiserschnitt, finde das aber entgegen der meinung vieler nicht schlimm. ich muss auch nicht mit einer zweiten geburt die erste "aussöhnen". das erste jahr fand ich anstrengend, stillen doof. ich schlafe immernoch nicht durch und meine figur hat ebenfalls nicht mehr die alte form. mit dem "kleinen" konnte ich nicht so viel anfangen. ich bin keine singsang mutti und wußte die meiste zeit nicht was ich mit dem kleinen töchterchen anfangen soll. ich litt unter häufigen selbstzweifeln, fühlte mich nicht geschätzt. das nochmal?

ich fasse gerade wieder fuß in der arbeitswelt und liebe es. ich kann darüber nachdenken ob ich in 1-2 jahren wieder vollzeit einsteige und eben doch noch ein bißchen mehr verantwortung im job übernehme.

endlich gibt es mehr freiheiten. meine kleine kann sich für einen bestimmten zeitraum allein beschäftigen. sie läuft und ich muss nicht überall den kinderwagen mit hinschleppen. ich kann abends mal weggehen oder mit meinem mann ein wochenende allein planen.

hier sind viele ichs. aber es geht eben auch um mich. um mich und meine tochter und meinen mann.
und vielleicht sind wir drei uns einfach genug.