Donnerstag, 30. Juni 2016

was andere denken.

irgendwann hat das xpe angefangen nur daran zu denken was andere denken. nur agiert um eine reaktion zu vermeiden. am besten nicht auffallen. nichts falsches sagen. in der arbeit der einzelkämpfer. die angst davor etwas blödes zu sagen oder sich nicht so zu verhalten wie andere es erwarten war zu groß.

früh schwanger werden? nicht studieren? einen kreativen beruf ergreifen? einfach so lieben? wo denkst du hin mein kind? was denken denn da die anderen?

schule. studium. karriere. heiraten. einen arzt oder so. aber auf jedenfall in der eigenen sozialen schicht. 2 kinder. weiterhin karriere. so war der plan.

das leben ist besser als der plan.

gymnasium. realschule - sitzen bleiben. gymnasium. studium jura - abbrechen. studium nummer 1 - länger als die regelstudienzeit. arbeitslos. zweites studium. erster richtiger job - schwanger. hochzeit - mit einem gärtner. trennung nach zwei jahren. ein vertrauter für jeden in der abteilung. der ruhestifter. wahre und echte freunde im leben. das erste mal auf ganz eigenen beinen stehen und keine entscheidungen mehr absprechen, nicht mit dir. eine wohnung genommen. ein auto gekauft. ganz allein. die tochter erziehem - ganz allein. und einen menschen im leben, der es im wahrsten sinne des wortes bunter macht.

tja mama, dass dein albtraum wahr wird hast du dir auch nicht träumen lassen.

das der traum vom xpe wahr wird auch nicht. ein halbes leben gelernt und jetzt an dem punkt das man jeden tag ein bißchen mehr in sich selbst ruht. und irgendwann stört es das xpe auch nicht mehr das der mann an ihrer seite nicht der norm entspricht. und irgendwann wird das xpe dann einfach nur noch glücklich sein.

Dienstag, 28. Juni 2016

sexweekend.

das xpe kann immer nur wieder versonnen die augen schließen und einmal mehr an das letzte wochenende denken.

bett. sex. bett. sex. badewanne. sex. essen. und nochmal von vorne.

stundenlanges küssen. haut auf haut. erschöpftes einschlafen. der geruch von zwei körpern in der ganzen wohnung.

gerne wieder. immer wieder. genauso und noch ein wenig mehr.

nach einem dreijährigen marsch durch die wüste schwimmt das xpe nun in einem see mit kristallklarem wasser und darf endlich weider trinken.

und sie ist sehr durstig.




Mittwoch, 22. Juni 2016

angstkarusell.

es dreht und dreht und dreht sich. mal schneller. mal langsamer. ,mal hält es ganz an. dann kann das xpe aussteigen und frei atmen.

die angst war immer latent da. unter der oberfläche. es gab kleine spitzen an denen sie ausbrach. getriggert von stress. dies hat sich nicht geändert, gleicht nun aber einem immer wieder kehrenden zyklus.

wenn das xpe zwei wochen die volle verantwortung für das popelschen übernommen hat und dazu noch alle anderen aufgaben einer vollzeit-working-single-mum, dann merkt sie gegen ende der zwei wochen wie der hals sich ein wenig schneller zuschnürt. wie die kleinen zeichen des körpers, die nichts zu bedeuten haben außer einem massiven schlafmangel, da das popelschen immernoch nicht durchschläft, sich in ihren gedanken zu einem tumor entwickeln. ein ziehen in den beinen eine thrombose andeutet oder die kopfschmerzen, die momentan jeden tag da sind keine verspannung, sondern eine meningitis.

die luft wird dann knapp, der körper kribbelt, die sinne vernebeln. fast wie ein guter alkoholrausch, wenn die todesangst nicht wäre. todesangst hervorgerufen durch 11 tage durchhalten. 11 tage weitermachen. 11 tage es allen recht machen. 11 tage noch eigene projekte durchziehen. so hat das xpe in den letzten 11 tagen einen schrank renoviert und ein auto gekauft. einen geburtstag mit dem backen von 4 kuchen vorbereitet und war samstags als das popelschen bei der oma war noch mit freunden aus.

einmal die woche ist das popelschen über nacht bei ihrem papa, meistens donnerstags nach dem opatag und dann jedes zweite wochenende auch. jeden dienstag nachmittag ist sie bei der oma und wenn der opa nicht im urlaub ist (wie momentan) jeden donnerstag nachmittag bei ihm. und trotz dieser ganzen entlastung ist die situation für das xpe eine belastung. in dem zyklus in dem das popelschen bei ihr ist arbeitet sie 85 stunden (inklusive weg zur arbeit und zurück) und verbringt 65 stunden mit ihrer tochter. sie putzt und wäscht in dieser zeit im schnitt 12 Stunden und verbringt 5 stunden mit einkaufen etc. sie schläft mit mindestens einer, meistens zwei unterbrechungen 6 stunden/nacht, also in diesen 11 tagen 66 stunden. das ergibt eine zeitdifferenz von 31 stunden. 38 stunden, die das xpe für sich hat in diesen 11 tagen. das machen 2,8 stunden pro tag. das ist viel. unglaublich viel. warum schafft das xpe sich nicht zu erholen in diesen 2,8 stunden. warum ergreift die angst am ende dieser 11 tage die macht über sie und sie kann gar nicht mehr aussteigen aus dem karusell.

sie fährt runde um runde mit. bis sie das kind beim vater abgegeben hat. dann lässt sie los und ist unendlich müde.

Montag, 20. Juni 2016

eltern sein.

um der tochter eine möglichst schöne trennung ihrer eltern zu bescheren gehen die eltern nun zur erziehungsberatung. es hat funktioniert zwischen den eltern. auf dieser neu geschaffenen "freundschaftlichen" basis. jeder nimmt ein ganz klein wenig an dem leben des anderen teil. nicht viel. nur ein bißchen. nur kind und ein kleiner kreis darum herum.

aber auf der bühne der erziehungsberatung kann der vater sich nun wieder voll entfalten. die vorwürfe prasseln auf die mutter ein und sie schaltet ab. die gedanken fliegen an einen anderen ort. so war es in den letzte drei jahren beziehung. genau so. genau das will sie nicht mehr.

ergebnis: die eltern bleiben besser nur eltern. denn das kind ist glücklich. auch ohne erziehungsberatung. und ohne das die eltern versuchen mehr zu sein als das was sie sind. eltern.

Freitag, 17. Juni 2016

jeder ist ein schwarzer flüchtling.

der schwarze flüchtling wird auf der strasse angestarrt. weil er primär einfach schwarz ist. nicht weil er ein flüchtling ist. das sieht man ja nicht. aber das ist der zweite gedanken, jeder person, die den schwarzen anstarrt.

wir sind alle schwarze flüchtlinge. wir werden alle wegen irgendwas angestarrt. starren andere an. wegen einer krummen nase. wegen einer außergewöhnlichen frisur.
wenn jemand besonders dünn ist. oder dick. wenn jemand komisch redet oder sich bewegt.
eigentlich wegen allem, das anders ist als wir sind. denn anders bewerten wir. immer.

jeder ist ein schwarzer flüchtling. ein chinese. ein indianer. jeder ist behindert. jeder ist der verkehrsunfall. und genau darauf sollten wir stolz sein. das wir sind was wir sind.

Dienstag, 14. Juni 2016

wir sind grau.

du so. ich so. du schwarz. ich weiß.
im grunde sind wir gleich. so sehe ich das. jedoch nicht der rest der welt. der sieht schwarz und weiß.
135 tage habe ich gebraucht um genau diese message in meinen blog zu schreiben.
135 tage in denen ich glücklich war das du da warst.
135 tage in denen ich gezweifelt habe ob das was zwischen uns ist richtig oder falsch ist.
ob es weiß ist oder schwarz.

heute habe ich mich dazu entschlossen das es grau ist. und das grau eigentlich eine ganz coole farbe ist. eine farbe die ich mag. und eine farbe die ich gerne trage.

wir sind grau. alle beide.